Nie wieder wir. Weiterleben von Frauen nach dem Tod ihres Partners.
Viele Orientierungshinweise helfen in der kritischen Phase des Partnerverlusts.
Witt-Loers S.
Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht
2017
Zum Inhalt
Die Autorin, Trauerbegleiterin für Familien, Kinder und Jugendliche, greift wichtige Themen auf, die zugleich als Kapitelüberschriften fungieren: Nie wieder wir (Ängste, quälende Fragen, allein leben u. v. a. m.), -Trauer verstehen: Reaktionen und Prozesse , - Gesellschaft und Fa milie, - Todesumstände und Trauer, - mein Leben weiterleben, - alleinerziehend und trauernd, - Leben ohne dich und leben mit dir,- jeder ist anders vielfältige Unterstützungsangebote, - Kurzgeschichte: der ungebetene Gast (zeigt die langsame Integration der Trauer). Abschließend werden Literaturhinweise, Links und Kontaktstellen angeführt. Erfahrungen, Erlebnisse, Bedürfnisse, Probleme werden in vielen Berichten betroffener Frauen mitgeteilt. Der Text wird immer wieder durch Hinweise aufbereitet, die praktische Empfehlungen der Autorin für die betroffenen Leserinnen enthalten. Ebenso wichtig wie diese Hinweise ist, dass die komplexen Bedürfnisse, Probleme, Ängste, Wünsche benannt und so aus ihrer Sprachlosigkeit befreit werden. Die Auseinandersetzung mit den wichtigen Themen erfolgt in einer verständlichen, klaren Sprache und enthält so viele Anregungen, dass man mit Bedauern registriert, dass nur Frauen adressiert sind. Dabei wäre diese Einschränkung (die die Autorin damit begründet, dass Frauen ihre Frauenthemen lieber unter sich behandeln wollen, und dass es geschlechtsspezifische Unterschiede in der Trauerarbeit gebe) nicht unbedingt nötig: Man könnte den zündenden Haupttitel „Nie wieder wir“ breiter auslegen, nämlich für jede Beziehungsform, und in einem eigenen Kapitel die Unterschiede benennen, begründen und behandeln. Jedenfalls sind die Auseinandersetzungen so grundlegend und anregend, dass sie nicht nur für Leserinnen, sondern auch für Leser eine solide Hilfe darstellen!